Unterwegs in Wald und Flur

Harras – Wie alle Kinder sind auch die Steppkes der Diakonie-Kindertagesstätte „Zwergenhaus“ in Harras furchtbar neugierig, vor allem darauf, was warum wann in der Natur so geschieht. „Sie forschen gerne, sind am liebsten draußen und wollen die Natur spielerisch erleben“, berichtet Einrichtungsleiterin Marina Langer.

Während ihrer zahlreichen Aufenthalte außerhalb der vier Kita-Wände taten sich bei den großen und kleinen Zwergen viele Fragen auf: Wie gewinnt man Trinkwasser aus Bächen? Warum fallen die Blätter nur im Herbst von den Bäumen und nicht im Sommer? Warum ersticken wir nicht in einem Blätterhaufen? Was geschieht mit den Blättern? Sind die Tiere im Wald miteinander vernetzt, und wenn ja – wie?
So kamen die Erzieherinnen und die Kinder auf die Idee, ein Waldprojekt zu starten und viele große und kleine Abenteuer zu erleben, während sie die Antworten erforschten und erkundeten. „Auf diese Weise haben die Kinder ihr Wissen zu Pflanzen und Tieren erweitert und vertieft“, sagt Langer. „Sie erlebten den Wald, seine Pflanzen und Tiere mit allen Sinnen und sammelten eigene Erfahrungen mit den faszinierenden und komplexen Naturgesetzen. Gleichzeitig lernten und spielten sie aktiv miteinander.“ Erarbeitet hat das Projekt Erzieherin Silva Künhold gemeinsam mit den Kindern der Bienengruppe. Schon im Herbst vergangenen Jahres sammelten sich gemeinsam mit ihren Erzieherinnen Früchte für die Tiere und brachten sie zusammen mit dem Förster in den Wald. Seitdem haben sie sich auf vielfältige Weise mit ihrem Wald auseinandergesetzt: So veranschaulichten sie durch einen Staffellauf den Energiefluss im Wald, zeigten, wie die Waldlebewesen untereinander vernetzt sind, rechneten und zählten mit Naturmaterialien und sortierten sie nach Farbe, Form, Größe und Gewicht. Die Verfärbung der Blätter im Herbst erlebten sie anhand eines entsprechenden Rollenspiels quasi am eigenen Leib, und mit wissenschaftlichen Methoden wie Aussieben und Nutzung eines Vergrößerungsglases entdeckten und betrachteten sie viele Bodenlebewesen, die mit bloßem Auge oft nicht zu erkennen sind.

Dabei wurden und werden die Kinder nicht nur durch Anregungen der pädagogischen Fachkräfte angeleitet, sondern bilden sich selbst und individuell im Rahmen ihrer Möglichkeiten weiter. „Nur wer selbst erlebt und Erfahrungen macht, bei dem bleiben das Wissen und die Erlebnisse in Erinnerung“, erklärt Marina Langer und betont nachdrücklich: „Die Natur trägt zur Förderung der kindlichen Entwicklung bei und macht stark fürs Leben, selbstständig und selbstbewusst.“ Und wie ganz nebenbei erfahren die Steppkes im Umgang miteinander und mit der Natur ihre eigenen Grenzen sowie die der anderen, ganz zu schweigen von der nachhaltigen Stärkung von Körper und Seele durch den Aufenthalt im Wald.
Und weil die Kinder so viel Freude am Experimentieren und Erkunden mit ihrem Waldprojekt hatten und noch immer haben, hat Erzieherin Silva Künhold das Harraser „Zwergenhaus“ kurzerhand für den bundesweiten Wettbewerb „Forschergeist 2018“ angemeldet, der alle zwei Jahre von der Deutsche-Telekom-Stiftung und der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ ausgelobt wird. Jetzt heißt es Daumen drücken, denn die Auslosung steht kurz bevor, und es winken Preisgelder zur Förderung der mathematischen, informatischen, naturwissenschaftlichen und technischen Frühbildung.

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