Singen geht immer
Über den Auftritt des Volkschores Eintracht Haselbach im Seniorenzentrum Steinach:
„Es wird in hundert Jahren wieder einmal Frühling sein.“ Dieser Klassiker verbreitet wohl auch heute noch Frühlingsgefühle – und um die ging es in dem Nachmittagskonzert des Volkschors Eintracht Haselbach unter der Leitung von Klaus Boller. Es war nicht das erste Mal, dass die Sängerinnen und Sänger den Bewohnern des Seniorenzentrums der Diakonie am Steinacher Marktplatz ein Ständchen bringen. Der Chor ist hier gern gesehen, werden doch immer auch viele Lieder gesungen, die die Älteren noch kennen. Das Foyer ist jedenfalls gut besucht.
Unter den Zuhörern sitzt mit Erika Michaelis eine ehemalige Haselbacherin, die jetzt im Heim lebt. Und auch Fritz Rudolf hat sich dazugesellt. Der Haselbacher besucht immer freitags die Tagespflege Steinach. Deren Besucher waren ausdrücklich auch zum Konzert eingeladen.
Einige der Heimbewohner sind ja von ihrem „hundertsten Frühling“ gar nicht mehr so weit entfernt – und wenn auch das eine oder andere Zipperlein plagt, singen geht immer. Selbst das Wetter habe sich nach dem Programmablauf des Frühlingskonzerts gerichtet, so Vereinsvorsitzender Harald Ludwig in seiner Begrüßung. Frost und Schneegestöber hätten sich jedenfalls zurückgezogen. Das allein macht gute Laune – aber auch in diesem Punkt überlassen die Haselbacher nichts dem Zufall. Der Winterspeck sei weg, dafür habe sie jetzt „Frühlingsrollen“, gibt Margit Kühnert zum Besten. Und besonders gut kam ein Sketch gemeinsam mit Harald Ludwig an, bei dem zwei verliebte Gänseblümchen sehnsüchtig darauf warten, dass ein Windstoß sie zusammenbringt, es aber zu keiner Berührung kommt und sie am Ende dann doch die Bienchen rufen müssen… Margit Kühnert hatte für diesen Auftritt extra Gänseblümchenmasken gebastelt und bekam allein dafür Beifall.
Von „Frühlingszeit, Frühlingszeit“ über „Nun will der Lenz uns grüßen“ bis hin zu „Leise zieht durch mein Gemüt“ reichte das Repertoire. Immer wieder dabei auch Lieder des langjährigen Haselbacher Chorleiters Hugo Boller, dessen „Mir sen Hoselbocha Leit“ wohl nach wie vor bei keinem Auftritt des Volkschors Haselbach fehlt. „Wir singen gern hier im Heim“, so Klaus Boller, „nicht nur wegen der guten Akustik, vor allem wegen der Bewohner.“ Viele von ihnen dürften wohl auch noch nach dem Konzert das eine oder andere Frühlingslied gesummt haben, denn was steckt schon mehr an als gute Laune und zu Herzen gehende Melodien.
dj