Was für ein Zirkus!

Neuhaus am Rennweg – Jede Menge los war in der GutsMuths-Halle in Neuhaus am Rennweg. Dort haben Ann-Sophie Kämpf und die Kinder der ersten bis vierten Klasse aus der Thüringer Gemeinschaftsschule den fast 450 Zuschauern eine grandiose Show geboten. „Die Vorbereitungen für diesen Auftritt haben schon im November vergangenen Jahres begonnen“, sagt Kämpf, die als Schulsozialarbeiterin des hiesigen Diakoniewerkes an der Grundschule Neuhaus tätig ist. Mit fast 80 Kindern startete sie damals das erlebnispädagogische Zirkusprojekt, das bereits während ihres Praktikums vor zwei Jahren in der integrativen Kindertagesstätte „Arche Noah“ in Oberlind (ebenfalls Diakonie) große Erfolge feierte – sowohl bei den Kita-Kids als auch bei den Zuschauern.
Bei ihrem furiosen Auftritt in Neuhaus am Rennweg hatten die Grundschüler Gelegenheit, den Eltern, Lehrern und allen anderen Zuschauern zu zeigen, was sie im zurückliegenden Halbjahr bei Ann-Sophie Kämpf gelernt hatten. „Es war ein sehr gelungener Auftritt, und die Kinder hatten sehr viel Spaß und waren wirklich motiviert, was äußerst förderlich ist für das Selbstbewusstsein“, erklärt die Schulsozialarbeiterin und bedankt sich an dieser Stelle beim Lehrerkollegium für die großartige Unterstützung.

Das auf Freiwilligkeit basierende Projekt half den Kindern mit all ihren Stärken und Schwächen, und jedes Kind konnte selbst entscheiden, in welcher Zirkusgruppe es mitmachen möchte. Die Entscheidung war nicht leicht, standen doch Tanz, Seiltanz, Tüchertanz, Akrobatik, Hula-Hoop, Jonglage, Clownerie und Zauberei zur Auswahl. In der Folge konnten die Kinder selbst mitbestimmen bei der Musikauswahl, bei der Choreografie, beim Ablauf der Zirkusnummer, überhaupt bei allem, was sie gerne zeigen möchten. „Und alle Kinder haben zusammen, miteinander gearbeitet“, berichtet Kämpf stolz. Während die kleinen Zirkuskünstler mit Zaubertricks und Clownsnummern beschäftigt waren, beobachtete die 24-Jährige, welche Interessen, Stärken und Fähigkeiten die Kinder an den Tag legten – nicht nur bei der Beschäftigung selbst, sondern auch im Umgang miteinander.
„Mit diesem Projekt werden die Kreativität, das Selbstbewusstsein und das Verständnis für den eigenen Körper gefördert“, erklärt die Schulsozialarbeiterin die Hintergründe der Erlebnispädagogik. Die eigenen Grenzen und die der anderen Kinder sollen akzeptiert, Zusammenarbeit und gegenseitiges Vertrauen – besonders bei akrobatischen Einlagen und Tänzen – gefördert werden. Außerdem hätten die Kinder die passende Gelegenheit, sich körperlich und sportlich zu betätigen und richtig auszupowern. Neben dem körperlichen Aspekt spielen auch die geistigen Aktivitäten eine gewichtige Rolle, wie Ann-Sophie Kämpf betont: „Sie lernen vor und während der Projektarbeit, ihre Ideen und Meinungen frei zu äußern und sie ihren Mitschülern zu erläutern und gegebenenfalls zu begründen.“ Auf diese Weise wird der Umgang miteinander geschult und das Zuhören, Ausredenlassen von anderen und das Verständnis für die Meinungen anderer Kinder gefördert.
Dabei wird jedoch der Spaß an der Sache nicht vergessen, im Gegenteil: „Sie sollen Freude haben und locker sein, mit anderen Kindern aus unterschiedlichen Klassenstufen zusammenkommen und mit ihnen gemeinsam arbeiten“, erklärt Kämpf. Und nicht zuletzt lerne man im Umgang miteinander auch Hilfsbereitschaft, wenn man für seine Zirkuskollegen da ist, ihnen Hilfestellung, Halt und Sicherung vermittelt. „Auch das gibt den Kindern Selbstvertrauen und fördert die Selbstwahrnehmung, wenn sie merken, das ist jemand, dem ich helfen kann“, so die Schulsozialarbeiterin.

Diakoniewerk der Superintendenturen Sonneberg und Hildburghausen/Eisfeld e.V.
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