Da muss Liebe drin sein!
Mit einem Gottesdienst, viel Musik und jeder Menge Erinnerungen haben die Mitarbeiter und Bewohner das 25-jährige Bestehen unseres Altenpflegeheims „Annastift“ im Herzen der Spielzeugstadt gefeiert.
Sonneberg – Der Nächstenliebe tagtäglich ein sichtbares und erfahrbares Gesicht zu geben, diesem Auftrag stellen sich seit 25 Jahren die Mitarbeitenden des Altenpflegeheims „Annastift“ in Sonneberg. 1997 wurde der Grundstein für die Einrichtung des Diakoniewerkes Sonneberg und Hildburghausen/Eisfeld gelegt, ein Jahr später war der Rohbau fertig, und vor einem Vierteljahrhundert zogen die pflegebedürftigen Senioren aus dem ursprünglichen Annastift der Schwesternschaft des Schniewind-Hauses, der Einrichtung der Caritas im Unterlinder Schloss und des August Vockerodt-Hauses der Christengemeinschaft der Anthroposophen zusammen in das neue Haus in der Oberlinder Straße 3.
Einer, der von Anfang an dabei war, ist Arndt Brettschneider, Pfarrer im Ruhestand und damals als Superintendent des Kirchenkreises Sonneberg tätig. „‚Lobe den Herrn meine Seele‘ stand damals über der Eröffnung“, erinnerte er sich. Pfarrer Dietmar Schmidt habe als damaliger geschäftsführender Vorstand des Diakoniewerkes gewollt, dass die Bewohner des neuen Annastifts aktiv am geistlichen Leben teilnehmen, „der Geist Jesu sollte täglich spürbar sein.“ Denn die Liebe Gottes sei deutlich geworden durch seinen Sohn Jesus Christus in so vielen Geschichten, die das Neue Testament zu erzählen hat. Und das Geschenk dieser göttlichen Liebe müsse weitergegeben werden, „wir dürfen sie nicht für uns behalten“, erinnerte Brettschneider.
Ein Aufruf, dem Heimleiterin Heide Kurtz in ihrer täglichen Arbeit Folge leistet. Sie freute sich über namhafte Gäste wie Klaus Stark, geschäftsführender Vorstand des Diakoniewerkes Sonneberg und Hildburghausen/Eisfeld, und jene aus der politischen Gemeinde, „Wegbereiter und Wegbegleiter, ehemalige und noch aktive“, die der Einrichtung zur Seite standen und noch immer stehen. Vieles könne sie erzählen, gerade aus der Anfangszeit. Was bleibt, ist der Dank an „alle, die gepflegt und gesorgt haben für die Bewohnerinnen und Bewohner und die den Heimbetrieb vor 25 Jahren zum Laufen gebracht haben“, sagte Kurtz.
Doch auch jenen, die in den vergangenen Jahren maßgeblich für Freude und Wohlbefinden bei den Bewohnern sorgten, dankte die Heimleiterin von Herzen, allen voran Heimfürsprecher Michael Brand, der inzwischen „als Motor, Initiator und Organisator für so viele Events im Jahr verantwortlich ist“, so Kurtz. Auch Kirchenmusikerin Dorothea Holtz ist ein gern gesehener Gast. Die freiberufliche Musiklehrerin hat sich in den vergangenen Jahren auf das Fach Musikgeragogik spezialisiert und probt regelmäßig mit engagierten Bewohnern auf der Zauberharfe und der Comfort-Blockflöte. Aktuell hat sie ein besonderes Projekt gestartet und erprobt Schlag- und Rhythmusinstrumente. „Das Ergebnis dieser erfolgreichen Proben werden Sie in einem eigens zusammengestellten Musical mit dem Titel ‚Die kleinen Dinge des Lebens‘ im Sommer bewundern können“, blickte sie voraus.
Überhaupt spielte die Musik an diesem Silberjubiläum eine bedeutende Rolle. Kantor Matthias Erler und ein Quintett des Vokalensembles „Benedicantus“ sorgten stimmgewaltig für eine feierliche Atmosphäre, und Erler übernahm die Begleitung der Choräle für die Gemeinde an der Orgel.
Doch besonders stolz war und ist Heide Kurtz auf ihr gesamtes Mitarbeiterteam, das zuverlässig, loyal und voller Hingabe für die 69 Bewohner im Annastift da ist – jeden Tag, rund um die Uhr, sonn- wie feiertags. Tatkräftige Unterstützung sei nach wie vor vonnöten: „Wir brauchen Nachwuchs in unseren Häusern, in allen Bereichen und im Besonderen in der Pflege“, betonte die Heimleiterin und hieß die vietnamesischen Auszubildenden willkommen, die seit September vergangenen Jahres zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann ausgebildet werden – sowohl im Annastift als auch in den Einrichtungen der Tochtergesellschaft Diakonische Soziale Dienste in Steinach. „Auch sie wollen wir nicht nur in den Alltag und die Arbeit einbinden, sondern vor allem auch in den Festtag und unser fröhliches Feiern.“
Bei all den Erinnerungen an die Anfangszeit und an die schönen Dinge vergaß Heide Kurtz jedoch nicht, das Leben einer Gemeinschaft vor Augen zu führen. In Anlehnung an die Worte des Apostels Paulus, der die Gemeinde Korinth gründete, verwies sie einerseits auf die Liebe, mit der man allen Menschen begegnen sollte. Allerdings, so Kurtz andererseits, bedeute dies nicht, „verklärt und fromm lächelnd alles hinzunehmen, alle Fehler zu übertünchen oder Missstände zuzudecken.“ Gemeinsam über Schwierigkeiten und Probleme zu sprechen, um selbige dann aus der Welt schaffen zu können – das sei der springende Punkt. „Finden wir uns da wieder?“, fragte sie. „Vielleicht ist uns gelungen, blicken wir zurück auf unsere Arbeit, unseren Dienst der letzten 25 Jahre, in der Liebe zu bleiben. Wir haben es versucht.“