Ein Leuchtturm der Kinderbetreuung
Mit einer großen Festwoche voller Aktionen und einer abschließenden Feier haben die Kinder und Erzieher unserer integrativen Kindertagesstätte „Arche Noah“ in Oberlind das 20-jährige Bestehen ihrer Einrichtung gefeiert.
Sonneberg – Gemeinsames Spielen, Lernen und Lachen von Kindern mit und ohne Behinderung unter einem Dach: Das war vor gut einem Vierteljahrhundert die Vision des Diakoniewerkes und der Stadt Sonneberg. Damals waren separate Einrichtungen für Kinder mit Behinderung Normalität. Doch hartnäckig und zielstrebig verfolgten die beteiligten Parteien ihr Ziel und ließen sich auch in den Ministerien der Landeshauptstadt nicht abweisen.
Mutig und beharrlich sorgten die damalige Bürgermeisterin Sibylle Abel und der einstige Diakonie-Geschäftsführer Pfarrer Dietmar Schmidt dafür, dass der Bau der integrativen Kindertagesstätte „Arche Noah“ möglich wurde, in der die damaligen Kindergärten „Sonni“ und „Am weißen Rangen“ vereint wurden und in der seit nunmehr 20 Jahren Kinder mit und ohne Behinderung zusammen gefördert und gefordert werden, gemeinsam spielen, leben und lachen können. Die Stadt Sonneberg förderte das ehrgeizige Projekt mit über einer Million Investitionskostenzuschuss und kümmerte sich darüber hinaus um die Abwicklung der staatlichen Fördermittel.
Unter dem Motto „Singen, Lachen, Tanzen und Danken unter dem Regenbogen“ konnten die Kinder und ihre Erzieher so anlässlich des 20-jährigen Bestehens ein fröhliches Kindergartenfest begehen. Mit einer großen Festwoche und vielen tollen Aktionen würdigten sie den 20. Geburtstag ihres Kindergartens noch einmal ausgiebig. „Damals war es hier wie in einem Bienenstock“, erinnerte sich Kita-Leiterin Andrea Bernhardt. Letzte Handwerksarbeiten mussten erledigt werden, die neuen Kolleginnen fegten und putzten, räumten Umzugskartons aus und bereiteten alles für die große Eröffnung vor. „Ende August 2004 trafen sich dann die Kinder beider Einrichtungen, und gemeinsam machten sich 210 Kinderfüße im Regen auf den Weg vom Sonni-Hochhaus in die Ackerstraße in ihren neuen Kindergarten“, erzählte Bernhardt. Dort wurden sie mit Brot und Salz gebührend empfangen und durften das symbolische rote Band durchschneiden.
Seitdem entdecken behinderte und nicht-behinderte Kinder die Welt, lernen gemeinsam, spielen gemeinsam, lachen und weinen gemeinsam. Und gemeinsam haben sie den Geburtstag ihres Kindergartens in ihrer Festwoche mit vielen Aktionen und Unternehmungen gefeiert, hörten und erlebten beispielsweise das Theaterstück „Die Geschichte vom Regenbogen“ – dargeboten vom Kita-Team – und hießen ehemalige Erzieherinnen bei Kaffee und Kuchen willkommen. Gemeinsam mit Pfarrer Helmut Reich feierten sie einen Gottesdienst in der Oberlinder Kirche, veranstalteten einen Projekttag mit vielen offenen Angeboten – alles unter dem Regenbogen, der den runden Geburtstag als Motto umspannte.
In der Stadt Sonneberg weiß die Kita „Arche Noah“ auch heute noch einen verlässlichen Partner an ihrer Seite. „Unsere Diakonie kann stolz sein, wie hier tagtäglich Inklusion gelebt wird. Und die Stadt Sonneberg ist es auch“, lobte denn auch Bürgermeister Heiko Voigt „die tolle Arbeit mit und für unsere Kinder“ und bedankte sich herzlich im Namen der Stadt bei allen Mitarbeitern im Kita-Team sowie beim Diakoniewerk Sonneberg als Träger der Einrichtung für die „immer reibungslose, angenehme und positive Zusammenarbeit“. Diesen Worten des Dankes schlossen sich Landrat Robert Sesselmann, Oberlinds Ortsteilbürgermeister Ralf Wöhner, Pfarrer Helmut Reich und Diakonie-Geschäftsführer Klaus Stark an, der vor allem die Arbeit von Kita-Leiterin Andrea Bernhardt lobte, die vor zwei Jahrzehnten „quasi ins kalte Wasser gestoßen wurde.“
„Gemeinsames Mit- und Voneinander-Lernen ist in den vergangenen Jahren gängige Praxis und Normalität geworden“, blickten Andrea Bernhardt und ihre Stellvertreterin Steffi Leipold-Büttner zurück, betonten jedoch auch, dass dafür gut ausgebildetes Fachpersonal mit Herz für die Bedürfnisse der Kinder und gute Rahmenbedingungen notwendig sind, denn: „Integration und Inklusion gibt es nicht zum Nulltarif.“ Für die Zukunft sei es ihr und ihrem Kita-Team deshalb ein großes Anliegen, „weiter zum Wohle der ihnen anvertrauten Kinder in diesem wunderbaren Haus tätig zu sein, sie mit Herz und pädagogischem Fachwissen täglich in ihrer Entwicklung zu begleiten, Neues auszuprobieren und ebenso mutig zu sein wie die beteiligten Gründer vor mehr als 20 Jahren.“