Im Auge behalten

Die Lockerungen der Corona-Maßnahmen hat der Regionalbischof Tobias Schüfer zum Anlass genommen und sich im Diakoniewerk vor Ort vorgestellt und umgeschaut.

Sonneberg – Schon lange verfolge er die Nachrichten aus dem Landkreis Sonneberg, sagte Tobias Schüfer, der am 1. April sein Amt als Regionalbischof für den Propstsprengel Meiningen-Suhl angetreten hat. Doch Corona habe seinen geplanten Antrittsbesuch im Diakoniewerk Sonneberg-Hildburghausen/Eisfeld vorerst verhindert. Doch dank der Lockerungsmaßnahmen im Freistaat konnte er seine Reise durch den Sprengel fortsetzen und war jüngst im Diakoniewerk in Sonneberg zu Gast, um sich über die Arbeit und Einrichtungen des Sozialträgers zu informieren. Selbstverständlich blieben dabei auch die vergangenen Monate sowie der aktuelle Stand der Dinge in Pandemie-Zeiten nicht außen vor.
Diakonie-Geschäftsführer Klaus Stark nutzte die Gelegenheit für einen kurzen geschichtlichen Abriss des Diakoniewerkes, das vor 30 Jahren gegründet wurde. Inzwischen gehören 17 Kindertagesstätten, drei Werkstätten für angepasste Arbeit (Wefa), zwei Wohnheime für Menschen mit Behinderung sowie dazugehörige Außenwohngruppen, eine Förderschule, eine evangelische Grundschule, ein Altenpflegeheim, eine Tagespflegeeinrichtung, ein ambulanter Pflegedienst sowie zahlreiche ambulante Angebote für Familien, Kinder und Jugendliche sowie Menschen mit Behinderung zum umfangreichen Portfolio des sozialen Trägers in den Landkreisen Sonneberg und Hildburghausen sowie in der Stadt Suhl. Ergänzt werden die Einrichtungen durch jene der ambulanten und stationären Altenpflege der Tochtergesellschaft Diakonische Soziale Dienste, die vor gut sieben Jahren mit dem Seniorenzentrum in Steinach an den Start ging.

Eindringlich berichtete Stark von den vorsorglichen Anstrengungen, die bereits vor dem Pandemie-Ausbruch in den unterschiedlichen Einrichtungen der Altenpflege unternommen wurden. Dass es dennoch zu Infektionen gekommen sei, sei ein denkbar trauriger Umstand, sagte er sichtlich betroffen und versicherte dem Regionalbischof, dass dank engagierter Mitarbeiter die Lage professionell und umsichtig angegangen wurde. Dies bestätigten Hygienebeauftragte Petra Dobenecker und Katharina Zitzmann, die beide für die Umsetzung der geltenden Richtlinien zuständig sind. „Es war und ist eine kritische Zeit – für beide Seiten“, antwortete Dobenecker auf die Frage von Schüfer nach Personal und Bewohnern. Dennoch gelinge es jeden Tag aufs Neue, den Dienst am Menschen einfühlsam und korrekt zu verrichten, sie zu pflegen und zu versorgen, ergänzte sie.
Über die Anlaufschwierigkeiten bis hin zur Gründung hingegen berichtete Juliane Stübig, Leiterin der evangelischen Grundschule in Suhl. „Dass wir eine solche Schule brauchen, stand für uns alle sehr schnell fest“, erzählte sie. Nach eifrigem Ringen mit dem Bildungsministerium, aber vor allem dank der vielen hartnäckigen Mitglieder des Fördervereins gelang es schließlich, die Bekenntnisschule zum Schulstart 2019 ins Leben zu rufen. Was noch fehlte, war ein zuständiger Träger. Mit dem Diakoniewerk Sonneberg habe man einen kompetenten Partner gefunden, der die Überzeugungen des Kollegiums teile und dank der Förderschule in Hildburghausen sehr viel Erfahrung auf dem Gebiet des Beschulens mitbringe, sagte Stübig. „Mittlerweile haben wir für das neue Schuljahr schon doppelt so viele Anmeldungen als vorhandene Plätze“, fuhr sie fort. Da fielen die Entscheidungen oftmals nicht leicht.
Tobias Schüfer hörte aufmerksam zu und ließ auch die Beschäftigten und Mitarbeiter in den Werkstätten nicht außer Acht. Es müsse schlimm gewesen sein für die Wefa-Beschäftigten, nicht ihrem regulären Tagesablauf, der ja die Arbeit mit den Kollegen in der Werkstatt beinhalte, nachkommen zu können. Aktuell sind die Werkstätten seit gut einem Monat wieder geöffnet, jedoch unter strengen Auflagen und Richtlinien. „Auch hier fehlten den Menschen die sozialen Kontakte, genauso wie den Bewohnern in den Pflegeheimen und den Kindern in den Kindergärten“, sagte er voller Verständnis und versprach, dass dies nicht sein letzter Besuch gewesen sei: „Ich behalte Sie im Auge, und das ist durchweg positiv gemeint.“

Diakoniewerk der Superintendenturen Sonneberg und Hildburghausen/Eisfeld e.V.
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MITGLIED IM LANDESVERBAND DIAKONISCHES WERK EVANGELISCHER KIRCHEN IN MITTELDEUTSCHLAND E.V.

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