Kinderschutz on Tour

Sonneberg – Welche Kinderrechte gibt es? Was stärkt mich? Welche Gefühle kenne ich? Welches Geheimnis sollte ich nicht für mich behalten? Wo hole ich Hilfe, wenn ich nicht mehr weiterweiß? All diesen Fragen stellten sich jüngst an der Gemeinschaftsschule „Sibylle Abel“ Jugendsozialarbeiterin Christine Kalies (Diakoniewerk), Sozialpädagogin Eva Hering (Kinder- und Jugendschutzdienst „Tauzeit“) und Sozialpädagogin Lisa Tenner (Zweckverband Sonneberger Ausbildungszentrum, SAZ). Im Rahmen des sogenannten Kinderschutzparcours konzentrierten sie sich auf diese Themen aus dem Alltag der Fünftklässler und behandelten die wichtigen Fragen auf spielerische Art.
Bevor es an die einzelnen Stationen ging, erklärten die drei Fachkräfte zunächst, was es mit den Kinderrechten auf sich hat; wurde doch die UN-Kinderrechtskonvention bereits 1989 verabschiedet und sollte weltweit in Kraft sein. Dass dem vielerorts nicht so ist, wurde den Schülern spätestens dann bewusst, als es um das Recht auf Bildung ging. Während in Deutschland jedes Kind ein Recht auf Bildung hat und zur Schule gehen darf, gibt es noch immer Millionen von Kindern auf der ganzen Welt, die nicht zur Schule gehen können oder dürfen, weil sie arbeiten müssen – unter teils extremen Bedingungen –, um ihre Familien beim täglichen Überlebenskampf zu unterstützen.

Gemeinsam überlegten sie, welche Dinge ihnen das Leben leichter und schöner machen. Schnell gestalteten sie die sogenannte Ressourcenmauer aus Freundlichkeit, Ausbildung, Zusammenhalt, Hoffnung, Lachen, Freude, Liebe, Gesundheit und vielem mehr, woraus sie bei alltäglichen Widrigkeiten Kraft und Mut schöpfen lässt.
In drei Gruppen aufgeteilt ging es dann für die Fünftklässler ans Eingemachte. Bei Eva Hering, die im Kinder– und Jugendschutzdienst „Tauzeit“ tätig ist, setzten sie sich mit jeglicher Art von Gewalt auseinander und lernten, dass auch Worte verletzen können. Das Thema Mobbing war allgegenwärtig, woraus sich erahnen ließ, dass schon jeder einmal diese Erfahrung gemacht hat. Mit der an der Sibylle-Abel-Schule tätigen Schulsozialarbeiterin Christine Kalies sprachen die Schüler über ihre Gefühle. Welche Gefühle kennen sie? Waren sie schon einmal traurig, ängstlich, glücklich? Kann man Gefühle körperlich spüren, wenn man an eine bestimmte Situation denkt? Falls ja, wo machen sie sich bemerkbar? Lisa Tenner, die im Rahmen des Bundesprogramms „Jugend stärken im Quartier“ ihr Hauptaugenmerk auf Schulverweigerung und Berufsorientierung legt, konzentrierte sich auf die Themen Nähe und Distanz. Welche Menschen dürfen mir nahekommen? Wann fühlt es sich gut an, wann nicht? Wann ist es besser, auf Distanz zu gehen? Mit all diesen Themen und den dazugehörigen Workshops wurden die Schüler sensibilisiert für mögliche Gefahren, aber auch für Dinge, die ihnen guttun. Die drei Projekttage an der Sibylle-Abel-Schule unterstützte ergänzend die Schulsozialpädagogin Christine Diez, die an der Förderschule in Sonneberg tätig ist.

Info: Der Kinderschutzparcours wurde entwickelt und erprobt von der Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz Thüringen e. V. und fand an nahezu allen Gemeinschafts- und Regelschulen im Landkreis Sonneberg statt sowie im Förderzentrum und im Jugendhaus/All in. Ein herzliches Dankeschön geht an dieser Stelle an alle verantwortlichen Schulsozialarbeiter des Landkreises in Kooperation mit dem Kinder- und Jugendschutzdienst „Tauzeit“ sowie an die Jugendsozialarbeiter der Offenen Jugendzentren des gesamten Landkreises.

Diakoniewerk der Superintendenturen Sonneberg und Hildburghausen/Eisfeld e.V.
Köppelsdorfer Str. 157 • 96515 Sonneberg • Telefon 03675 4091-110 • eMail info@diakoniewerk-son-hbn.de

 
MITGLIED IM LANDESVERBAND DIAKONISCHES WERK EVANGELISCHER KIRCHEN IN MITTELDEUTSCHLAND E.V.

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