Hören auf unterschiedlichen Ohren

Sonneberg – Was es heißt, verbal oder nonverbal miteinander zu kommunizieren, haben jüngst die Zehntklässler der Gemeinschaftsschule Köppelsdorf gelernt. Unter dem Motto „Smells like team spirit“ organisierte Christine Kalies von der schulbezogenen Jugendsozialarbeit des Diakoniewerkes Sonneberg gemeinsam mit Vertretern vom Netzwerk für Demokratie und Courage einen Projekttag zum Thema Kommunikation und Teamarbeit.

Nach der obligatorischen Vorstellrunde ging es für die beiden zehnten Klassen direkt an die Arbeit. Als wichtiges Instrument von Kommunikation lernten sie das sogenannte „Vier Seiten Modell“ kennen, anhand dessen man die unterschiedlichen Seiten einer Nachricht oder Botschaft erkennen kann. Denn Kommunikation ist keineswegs eindimensional, sondern ist vom Sender oftmals anders gemeint, als sie der Empfänger aufnimmt. Dabei ist es wichtig zu erkennen, welches der vier „Ohren“ hört: Neben dem Sachinhalt, also der Information an sich, gibt der Sender auf der Seite der Selbstaussage etwas über sich preis, erteilt auf der Appellebene einen Auftrag und zeigt auf der Beziehungsebene, was er von seinem Gesprächspartner hält. Ebenso funktioniert dies auf der Empfängerseite.
Anhand zahlreicher Beispiele in Ton und Bild lernten die Schüler so einiges über ihre eigene alltägliche Kommunikation mit Freunden, Mitschülern, Lehrer und Eltern. „Wir hören auf unterschiedlichen Ohren“, erklärte Referentin Alina. „Je nach Charakter oder Stimmung hören wir Dinge anders, und schnell kommt es zu Missverständnissen.“ Diese können nicht nur verbal ausgedrückt werden, sondern kommen oft auch ohne Worte aus. Deshalb schauten sich die Heranwachsenden die Körpersprache genauer an, studierten Mimik und Gestik und lernten, wieviel oftmals gesagt wird, ohne dass gesprochen wird.
„Innerhalb von Gruppenprozessen und sozialer Interaktion ist Teamarbeit und Kommunikation von zentraler Bedeutung“, sagte Referent Micha. „Sie kann diese Prozesse konstruktiv oder destruktiv beeinflussen. Wenn man um die Vielfältigkeit von Kommunikation weiß – egal ob verbal oder nonverbal –, lassen sich Missverständnisse häufig aufklären oder ganz vermeiden.“ Beim Erlernen und schließlich Anwenden der zahlreichen Instrumente und Techniken für ein besseres Verständnis wurden die individuellen Fähigkeiten der einzelnen Teilnehmer berücksichtigt, die in einem Teamarbeitsprozess allen anderen gleichgestellt sind.
Ziel des Projekttages war es, Instrumente und Techniken für eine respektvolle Kommunikation zu vermitteln, sie zu sensibilisieren für unterschiedliche Positionen in einer Gruppe und für die Verständigung mit den anderen. Darüber hinaus lernten die Zehntklässler, dass unterschiedliche Stärken im Team wichtig sind, denn jeder trägt etwas zum Ergebnis bei, so dass am Ende ein motivierter und respektvoller Umgang im Team möglich ist.

Diakoniewerk der Superintendenturen Sonneberg und Hildburghausen/Eisfeld e.V.
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