Auch wer nicht sprechen kann, hat viel zu sagen

Seit einem Vierteljahrhundert kümmern sich engagierte und gut ausgebildete Mitarbeiterinnen in der Tagesförderstätte Eisfeld um mehrfach-schwerstbehinderte Menschen.

Eisfeld – Fröhlich und ausgelassen, mit viel Musik und einem Programm rund um ihren Arbeitsalltag haben die Beschäftigten und Mitarbeiter der Tagesförderstätte für mehrfach-schwerstbehinderte Menschen in Eisfeld das 25-jährige Bestehen ihrer Einrichtung gefeiert. Die Tagesförderstätte ist ein in die Werkstatt für angepasste Arbeit (Wefa) Eisfeld integrierter Bereich, der gemeinsam mit allen Mitarbeitern und Gästen im vergangenen Jahr das 25-jährige Jubiläum der Werkstatt gefeiert hat.
Mit dem schon zur Tradition gewordenen Lied „Wir feiern heut‘ ein Fest“ begrüßten die Mitglieder der Wefa-Band die Gäste im Speisesaal der Wefa. Weitere musikalische Unterstützung erhielten die Beschäftigten vom Posaunenchor Eisfeld unter Leitung des ehemaligen Werkstattleiters Lothar Vonderlind, der der Einrichtung des Diakoniewerkes auch im Ruhestand noch eng verbunden ist.

In seiner Andacht verwies Pfarrer Bernd Kaiser auf die Dringlichkeit, all jenen zu helfen, die vermeintlich im Abseits stehen, denen es nicht so gut geht wie dem Großteil der Menschen. Genau diese Umstände müsse man sich hin und wieder ins Gedächtnis und vor Augen führen, sagte er. Nur so könne man dankbar sein für all das, was Gott einem selbst geschenkt hat.
Dankbarkeit und die besten Wünsche für die kommenden Jahre bildeten den Schwerpunkt der Grußworte, die Eisfelds Bürgermeister Sven Gregor, Jugend- und Sozialamtsleiter Dirk Lindner, Landtagsabgeordnete Kristin Floßmann (CDU) und Diakonie-Geschäftsführer Klaus Stark an die Beschäftigten und Mitarbeiter richteten.
In einem großartigen Programm zeigten die Beschäftigten der Tagesförderstätte im Anschluss ausführlich, wie sie jeden Arbeitstag gestalten. Im Vordergrund steht die individuelle Förderung der jeweiligen Fähigkeiten eines jeden einzelnen Beschäftigten. Auch wer nicht sprechen kann, hat viel zu sagen. So lernen sie den Kalender mit Wochentag, Datum, Monat, Jahr, Jahreszeit und dem entsprechenden Wetter einzustellen und zu lesen. Die Anschaulichkeit durch Symbole und Bilder sind dafür wichtige Voraussetzungen. Sportliche Aktivitäten stehen genauso im Vordergrund wie kreatives Gestalten. Alle Beschäftigten sind sehr stolz, wenn sie einfachste Montagearbeiten entweder alleine oder mit Assistenz durchführen können. Immer wieder lassen sich Gudrun Mundt, Leiterin der Tagesförderstätte, und ihre Mitarbeiterinnen Neues einfallen, um die motorischen und kognitiven Talente weiterzuentwickeln und auszubauen.
Vieles habe sich in den vergangenen 25 Jahren am Standort Eisfeld getan, erklärte Mundt. „1993 gab es hier einen großen Raum für alle mit einem einzigen Waschbecken“, ergänzte sie. „Das Diakoniewerk Sonneberg hat es damals ermöglicht, in Eisfeld eine Werkstatt zu bauen. Dank Rolf-Jürgen Freese, dem damaligen Leiter und Geschäftsführer der Wefa in Ahorn, und Lothar Vonderlind wurden im Laufe der Zeit hier optimale Bedingungen geschaffen mit Ruheraum, technischen Hilfsmitteln und so weiter. Im Rahmen unserer Jubiläumsfeier wollten wir uns einmal bei all jenen dafür bedanken, dass wir hier sein dürfen.“

Diakoniewerk der Superintendenturen Sonneberg und Hildburghausen/Eisfeld e.V.
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MITGLIED IM LANDESVERBAND DIAKONISCHES WERK EVANGELISCHER KIRCHEN IN MITTELDEUTSCHLAND E.V.

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