„Die Vogelhochzeit“ des Kindergartens – ein Höhepunkt für Haselbach

„Wer kann denn einer so liebevollen Einladung widerstehen?“, so Superintendent Thomas Rau, während der Eröffnung des Kinderfestes vom Haselbacher Kindergarten „Friedrich Fröbel“. Er hielt ein Stöckchen in die Höhe, an dem eine Feder und ein Blatt befestigt waren – passend zum Thema der Aufführung, die die Kinder für ihr Fest vorbereitet hatten - „Die Vogelhochzeit“.
Wir kennen die Geschichte: ein Vogelmännchen will nicht mehr allein sein, singt die schönsten Lieder, um ein Weibchen anzulocken – was auch gelingt. Sie bauen ein Nest, brüten und sorgen gut für den Nachwuchs. Irgendwann ist der kleine Vogel flügge und die Geschichte beginnt von vorn.
Der Inhalt ist also schnell erzählt – ihn allerdings als Theaterstück aufzubereiten, etwas anderes. Aber genau das hatten sich die Kinder und Erzieherinnen des Haselbacher Kindergartens für dieses Jahr vorgenommen. Für eine gute halbe Stunde schlüpften die Jungen und Mädchen in die Kostüme verschiedener Vögel, Schmetterlinge, Bienen, Käfer, Blümchen oder Sterne. „Die Vogelhochzeit“ wurde so inszeniert, dass alle Kinder der Einrichtung eine Rolle bekamen und kleine Schauspieler, Tänzer und Sänger werden konnten.
Dass sie sich im Vorfeld während eines „Waldtages“ gemeinsam mit Revierförster Michael Matthäi und Fred Rost vom Forstamt Neuhaus am Rennweg mit unseren heimischen Vögeln beschäftigten, kam ihnen beim Verstehen und Einstudieren bestimmt zugute.

Dennoch war die Aufregung natürlich groß – aber was ist schon eine Premiere ohne Lampenfieber! Kurz vor Beginn wurde hinter den Kulissen schnell noch mal geprobt – die Texte, die Lieder. Dann hieß es: Vorhang auf! Alle Akteure - von den Schulanfängern, die die Paare spielten, bis hin zu den kleinsten Kindergartenkindern -betraten sie die Freilichtbühne im Eingangsbereich des Kindergartens und nahmen ihre Plätze ein. Kunterbunt ging es zu - mit farbenfrohen Kostümen, vor passend gestalteter Kulisse. Da fehlten die Bäumchen nicht, auf denen die Vögelchen Platz finden konnten; und auch an Nester war gedacht. Stoffreste dienten als Baumaterial.
Mittendrin drei Vogelmännchen, die auf ein Weibchen warteten…“fideralala…“. Die Musik erweichte das Herz der Angebeteten und schon nahmen die Weibchen Tuchfühlung auf. Das Spiel begann, lebte vom Agieren der Kinder ebenso wie von besonderen Details. Als zum Beispiel die Eier auf die Bühne gebracht wurden, die fast Wasserballgröße hatten, gab es Szenenapplaus. Nicht anders, als die Babys schlüpften und die Vogeleltern alle Schnäbel voll zu tun hatten, Würmer zu finden, die übrigens (auch für Süßmäuler) essbar waren. Es handelte sich um bunte Fruchtgummischnüre. Da muss man erst mal drauf kommen! Die Babys, die in dieser Szene fleißig naschen durften, hatten nicht die schlechteste Rolle erwischt!
Die Liste der Haselbacher Darsteller ist lang und könnte wohl mit jedem Fernsehfilm-Abspann mithalten. Beschränkt man sich hier auf die Hauptrollen, so wären mit Rada, Jannis, Klara, Sophia, Luca, Bruno, Maria, Leon und Till wohl wenigstens die Vogelpaare mit ihren Babys zu nennen. Aber auch Stefan als „Lehrer“ und die Sprecher- bzw. Erzähler sollten nicht vergessen werden. Lena, Shania, Helena, Anastasia, Loui und Viktoria von der mittleren Gruppe haben ihre Sache super gemacht – wie alle Beteiligten.
Die Haselbacher „Vogelhochzeit“ war zauberhaft - und sah man in die Gesichter der Zuschauer, zu denen auch Bürgermeister Heiko Voigt gehörte, dann darf man wohl davon ausgehen, dass alle ziemlich begeistert waren - und die Mamas und Papas sehr stolz auf ihre Sprösslinge. Das durften sie auch sein.
Es gab viel Lob – und das nicht nur für die Kinder. Der Ausführung gingen etliche Proben in den Gruppen voraus – mit allen Kindern gemeinsam, aber auch in mühevoller Kleinarbeit mit einzelnen Akteuren, wenn es um besondere Szenen und Texte ging, darum, die Tänze zu üben, die Lieder – oder auch nur, den richtigen Einsatz nicht zu verpassen. Für die Erzieherinnen Dorit, Yvonne, Romy, Katrin und Naszmije dürfte das wieder eine besondere Herausforderung gewesen sein. Allein die „Regieleistung“ von Katrin war bewundernswert. Sie zog mit dem Mikrofon immer zu dem Kind, das gerade dran war und sorgte dafür, dass wirklich alle Zuschauer und Zuhörer die Texte verstehen konnten. Hut ab!
Superintendent Thomas Rau bedankte sich für die Arbeit der Erzieherinnen. Es sei wichtig, die Werte, die das Miteinander in unserer Gesellschaft prägen - wie Achtung, Respekt, Toleranz - die Erkenntnis, dass alle Geschöpfe gleich seien, nicht nur über Worte zu vermitteln, sondern über Taten erlebbar zu machen, wie in diesem Haselbacher Projekt. Der Gemeindekirchen-und Ortsteilrat bedankte sich bei den Kindern und Erzieherinnen mit einem Gutschein. Die Kinder dürfen sich ein Puppentheater einladen.
Wie nach jeder Premiere in großen Häusern, gab es auch in Haselbach das Fest danach. Volker Sesselmann, der die Haselbacher Kinder in der musikalischen Früherziehung betreut, sang mit seinen Schützlingen Lieder; Missis Wagner und ihre Englischkinder zeigten, was sie schon drauf haben und die „Minnies“ um Anne Leipold nutzen die Bühne für ihre Tänze.
Dann ging es auf dem Spielplatz weiter. Schminken war angesagt, Kuscheltiere konnten gebastelt werden, wer Lust hatte, der durfte eine Runde mit der Feuerwehr drehen oder sich auf der Hüpfburg tummeln. Alle Angebote wurden reichlich genutzt, so dass das Fest erst zum Abend hin endete und die Kinder mit ihren Eltern fröhlich nach Hause zogen.
Zurück blieben „geschaffte“, aber ebenso zufriedene Erzieherinnen, die es wieder einmal fertiggebracht haben, etwas Großes für Haselbach auf die Beine zu stellen. Dass in diesem Jahr so viele Besucher kamen und nahezu jeder Platz besetzt war, freute Dorit Roß und ihre Kolleginnen umso mehr.

Text: Doris Jakubowski/Fotos: Gerhard Linß

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