Jetzt, nicht irgendwann

Hildburghausen – 340 Tafel-Kunden, davon 110 Kinder versorgt die Hildburghäuser Tafel derzeit jeden Tag an den Standorten Hildburghausen und Eisfeld. 35 Ehrenamtliche helfen dabei, den organisatorischen Kraftaufwand täglich zu meistern. Seit nunmehr zehn Jahren ist die Einrichtung in Trägerschaft des Diakoniewerkes Sonneberg und Hildburghausen/Eisfeld e. V. zu einem festen Bestandteil im Hilfenetz der Stadt und des Landkreises geworden. Das war kein einfacher Weg, erzählte Diana Gütter im Rahmen einer Festveranstaltung zum Jubiläum im Hildburghäuser Berufsschulzentrum. „Ohne PKW und mit wenig Startkapital haben wir im September 2009 unsere Arbeit aufgenommen, damals noch in Räumlichkeiten unmittelbar neben der Kreisdiakoniestelle“, sagte sie.
Mit viel Unterstützung seitens der Stadt, des Landkreises sowie des Kirchenkreises und der Kirchgemeinde Hildburghausen sprachen sie und Tina Lenk, Leiterin der Kreisdiakoniestelle, bei Ämtern und Behörden vor, waren in Gremien und Ausschüssen präsent, um auf die Armut im Landkreis aufmerksam zu machen und Weggefährten und Unterstützer zu finden. Notdürftig habe man damals die Lebensmittel mit einem Polo herangekarrt. Und schon damals musste sich die Tafel einzig und allein aus Spendengeldern finanzieren – ein Umstand, der der Einrichtung vor gut sechs Jahren fast die Existenz kostete. „Durch die hohe Miete für unsere Räumlichkeiten und die nachlassende Spendenbereitschaft waren wir gezwungen, Kosten zu senken und neue Räume für unsere Tafel zu suchen“, berichtete Gütter. Nach einem Jahr intensiver Suche und Gesprächen wurden man in der Oberen Marktstraße in Hildburghausen fündig, und der Vermieter kam den Verantwortlichen der Tafel ein ganzes Stück entgegen, sodass die Tafel seit mittlerweile fünf Jahren ihre wichtigen Aufgaben dort fortsetzen kann. Dank eines Spendenaufrufes der örtlichen Tageszeitung darüber hinaus ebenfalls noch eine ordentliche Summe zusammen, sodass die Renovierung der neuen Räume abgesichert war. „Ohne diesen Umzug hätten wir unsere Tafel ein halbes Jahr später schließen müssen“, betonte Gütter.

Dass die Tafel auch nach zehn Jahren eine lebenswichtige Einrichtung ist, betonte Diakonie-Geschäftsführer Klaus Stark: „Vor fünf Jahren hätte ich die Frage nach der Notwendigkeit noch verneint“, erklärte er, denn es wäre wünschenswert, dass es in einem solch reichen Land wie Deutschland allen Menschen so gut gehe, dass Einrichtungen wie die Tafeln nicht nötig wären. „Doch inzwischen sage ich, ja, die Tafeln sind nach wie vor nötig, sie werden gebraucht, denn es werden nicht nur Bedürftige mit Lebensmitteln versorgt, sondern es wird zeitgleich etwas gegen Verschwendung von Nahrungsmitteln unternommen.“ Seiner Meinung schlossen sich sowohl Landrat Thomas Müller als auch Bürgermeister Holger Obst an, und Oberkirchenrat Christoph Stolte betonte in seiner Andacht den zutiefst menschlichen Aspekt des Teilens und Helfens. Nico Schäfer, Vorstand der Thüringer Tafeln, gratulierte ebenfalls und wünschte den Verantwortlichen sowie den ehrenamtlichen Helfern und den Tafelpaten weiterhin viel Kraft und Durchhaltevermögen für ihre tägliche Arbeit.
Für die musikalische und künstlerische Umrahmung sorgten Musikschüler der Kreismusikschule „Carl Maria von Weber“ sowie die Schüler der Albert-Schweitzer-Förderschule. Die Ehrung und Auszeichnung der ehrenamtlichen Helfer mit einem kleinen Präsent als Dankeschön für ihren unermüdlichen Einsatz sowie ein kleiner Imbiss des „Hexenstübchens“ Themar mit vielen Gelegenheiten zum persönlichen Austausch rundeten die Geburtstagsfeier der Hildburghäuser Tafel ab.

Sie möchten die Arbeit der Tafeln im Landkreis Hildburghausen unterstützen? Dann können Sie dies mit einer Geldspende unter folgender Bankverbindung tun: Kreissparkasse Hildburghausen, IBAN: DE34 8405 4040 1100 0067 84, BIC: HELADEF1HIL. Sie möchten sich selbst aktiv in die Arbeit der Tafeln einbringen oder Tafelpate werden? Die Hildburghäuser Tafel sucht weitere ehrenamtliche Helfer zur Unterstützung in allen Bereichen. Bei Interesse melden Sie sich bitte telefonisch unter 03685/4011533. Wir freuen uns auf Sie!

Diakoniewerk der Superintendenturen Sonneberg und Hildburghausen/Eisfeld e.V.
Köppelsdorfer Str. 157 • 96515 Sonneberg • Telefon 03675 4091-110 • eMail info@diakoniewerk-son-hbn.de

 
MITGLIED IM LANDESVERBAND DIAKONISCHES WERK EVANGELISCHER KIRCHEN IN MITTELDEUTSCHLAND E.V.

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