Ein wohlverdientes Dankeschön
Seit acht Jahren engagieren sich Jugendliche aus dem gesamten Landkreis ehrenamtlich für ihre Altersgenossen im Jugendforum Sonneberg. Nun haben sie einen gemeinsamen Ausflug nach Nürnberg zur Stärkung des Zusammenhalts unternommen.
Sonneberg/Nürnberg – Stets einsatzbereit für ihre Altersgenossen im gesamten Landkreis, Augen und Ohren stets offen für mögliche Förderung von Projekten, die Heranwachsende vor Ort ins Leben rufen möchten, immer am Puls der Zeit, um Kindern und Jugendlichen Gehör und Aufmerksamkeit zu verschaffen – alles ehrenamtlich, in der Freizeit – ohne jegliches Entgelt, ohne jegliche Aufwandsentschädigung, ohne Sitzungsgeld. Das kennzeichnet die derzeit zehn aktiven Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren aus, die sich im Jugendforum Sonneberg engagieren.
Nun haben sie im Rahmen einer Team-Building-Maßnahme einen Ausflug nach Nürnberg machen können, den sie größtenteils aus Eigenmitteln ihres Jugendforums finanzierten, und dank der großzügigen Spende der Firma Heinz-Glas in Kleintettau, die damit die Kinder- und Jugendarbeit vor Ort unterstützen möchte. Nach einer gemeinsamen Stadtrundfahrt auf historischen Spuren machten sich die Jugendlichen mit den beiden Diakoniewerk-Mitarbeitern Katrin Michelis („Lichtblick“ – Zentrum für Schulsozialarbeit) und Felix Pechtold (Schulsozialarbeit Grundschule Oberlind) auf den Weg in die Schwarzlichtfabrik, wo die Schläger fürs Blacklight-Minigolf gezückt wurden. Zum krönenden Abschluss ging es zum gemeinsamen Abendessen ins „Burgerheart“, wo sie sich Hamburger, Pommes und allerlei Köstlichkeiten schmecken ließen, bevor sie den Heimweg antraten. „Alle hatten sehr viel Spaß an diesem Tag“, sagt Katrin Michelis und freut sich, den fleißigen Jugendlichen endlich einmal ein Dankeschön in konkreter Form bereiten zu können. „Hierfür möchten wir uns noch einmal bei der Firma Heinz-Glas bedanken, dank deren Spende wir unseren Jugendforum-Mitgliedern das Abendessen an diesem Tag zahlen konnten.“
Das Jugendforum Sonneberg wurde bereits 2015 gegründet und wird gefördert über das Bundesprogramm „Demokratie leben“. Auf diese Weise erhalten sie jährlich 8.000 Euro, die sie nach vorherigem Antrag und entsprechender Prüfung an andere Jugendliche oder Vereine im Landkreis verteilen, damit direkt vor Ort unbürokratisch geholfen werden kann, Projekte unterstützt werden können, die anderweitig im Sande verliefen, weil ihnen das „Startgeld“ fehlt.
„Aktuell arbeiten zehn Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren im Jugendforum – und zwar vollkommen unentgeltlich“, betont Michelis. „Manche von ihnen sind von Anfang an dabei, selbst teilweise in Ausbildung oder bereits im Arbeitsleben angekommen. Und trotzdem engagieren sie sich mit ganzem Herzen, damit Kinder und Jugendliche im Landkreis Sonneberg Gehör finden und die Aufmerksamkeit, die ihnen gebührt.“ Werde doch einerseits regelmäßig dazu aufgerufen, dass sich Jugendliche engagieren, am öffentlichen und politischen Leben teilhaben sollen. Sie sollen sich einbringen und selbst aktiv werden. „Andererseits fehlt es oft an der nötigen Wertschätzung, wenn sie dann aktiv sind“, berichtet die „Lichtblick“-Mitarbeiterin, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Felix Pechtold das Jugendforum fachlich unterstützt und mit Rat und Tat zur Seite steht. Dabei sei diese Wertschätzung – vor allem fürs Ehrenamt – das Wichtigste, um die Motivation und Beteiligungsbereitschaft für die Zukunft zu gewährleisten. „Schätzen wir diese Arbeit nicht ausreichend, werden bald auch die letzten Aktiven das Handtuch werfen“, befürchtet Michelis und ist umso dankbarer, diese Wertschätzung mit dem Team-Building-Ausflug einmal direkt vermitteln zu können.
Die Mitglieder des Jugendforums treffen sich regelmäßig immer am ersten Donnerstag im Monat. Sie sind oft auf Berufsmessen wie der Famos-Messe oder GoFuture vertreten und zeigen sich auch bei anderen Veranstaltungen vor Ort, um auf die Möglichkeiten der Jugendarbeit im Landkreis Sonneberg aufmerksam zu machen. „Allein im vergangenen Jahr haben sie den neunten Thüringer Kinder- und Jugendgremienkongress in Sonneberg organisiert“, erzählt Michelis voller Stolz. Damit werde auch viel zur positiven Außenwirkung des Landkreises Sonneberg beigetragen. „Gebe es das Jugendforum Sonneberg nicht, wären jährlich 8.000 Euro weniger für die Jugendarbeit im Landkreis vorhanden“, zieht sie Bilanz.