Fünf Freunde müssen’s sein
Knapp 40 Kinder und Jugendliche aus dem Landkreis Sonneberg haben jüngst einen erlebnis- und erkenntnisreichen Tag bei der Firma Heinz-Glas in Kleintettau verbracht.
Sonneberg/Kleintettau – Glas. Geheimnisvoll, vielseitig, farbig, durchsichtig. In vielen Formen kommt es daher und ist fast überall zu finden: in Brillen, Trinkgläsern, Vasen, in Autos, Häusern und Parfumfläschchen. Doch woraus besteht dieser seit mehr als 7.000 Jahren bekannte Werkstoff? Was macht Glas zu dem, was es ist? Diesen Fragen gingen jüngst fast 40 Kinder und Jugendliche aus dem Landkreis Sonneberg nach, als sie sich gemeinsam mit Organisatorin Katrin Michelis vom „Lichtblick“, dem Zentrum für Jugendsozialarbeit des Diakoniewerkes Sonneberg, und Mitarbeitern des kooperierenden ASB Jugendzentrums „Erholung“ auf den Weg nach Kleintettau machten zum großen Erlebnistag bei der Firma Heinz-Glas.
Los ging es mit dem Busunternehmen Wedemeyer zum europäischen Flakonglas-Museum nach Kleintettau, das bereits 2008 seine Pforten öffnete. Rund eine Stunde dauerte die Reise durch die Geschichte der Glasproduktion, die vor allem in der Region rund um den Rennsteig eine lange Tradition hegt. Beginnend mit den alten Verfahren der Glasherstellung in der Antike, nahm die Führung in der großen Produktionshalle von Heinz-Glas heutzutage ihr Ende. Währenddessen erfuhren die Jugendlichen viel Wissenswertes über die Zusammensetzung von Glas, über die verschiedenen Verfahren der Glasveredlung bis hin zu den mannigfaltigen Düften, die in kunstvollen Flakons aufbewahrt werden.
Die Grundlage zur Glasherstellung bilden damals wie heute genau fünf Zutaten: Quarzsand, Dolomit-, Kalk-, Sulfat- und Sodapulver. Alles zusammen hochgradig erhitzt ergibt das die Basis für alles, was aus Glas gemacht werden kann. Dies erlebten die Jugendlichen am eigenen Leibe, als sie von einer Tribüne aus einen Einblick in die hochmoderne Flakonglas-Produktion werfen konnten und dabei den Lärm, die unglaubliche Hitze sowie die atemberaubende Geschwindigkeit der vollautomatischen Glasproduktion mit allen Sinnen erfuhren – ein einzigartiges Highlight in der deutschen Museumswelt.
Nach diesem ersten Programmpunkt ging es zu einer Stärkung ins Gasthaus Söllner, wo den Kindern und Jugendlichen neben einem Mittagessen noch ein Getränk und eine Kugel Eis als Nachtisch kredenzt wurden.
Derart gestärkt, machten sie sich mit dem Bus auf zum nächsten spannenden Anhaltspunkt: dem Tropenhaus „Klein Eden“, das vor gut 13 Jahren als Referenzprojekt für die energieeffiziente Abwärme-Nutzung im Niedrigtemperaturbereich entstand und einer Vielzahl von tropischen Früchten ein neues Zuhause bietet, darunter Papaya, Zwergbananen und Maracujas. Inzwischen beherbergt das Tropenhaus rund 220 verschiedene Pflanzensorten und Gattungen, darüber hinaus eine eigene Fischaufzucht sowie Tiere wie beispielsweise Insekten, Reptilien und Amphibien.
Während eines geführten Rundgangs erfuhren die Jugendlichen alles Wissenswerte rund um das Tropenhaus und den fast geschlossenen Kreislauf, in dem Ressourcen wie Wasser, Energie und Biomasse mehrfach genutzt werden und so viel für Klima und Nachhaltigkeit getan wird. Krönender Abschluss war die Verkostung einer hauseigenen Sternfrucht, die sich alle gerne schmecken ließen.
Nach rund zwei Stunden im Tropenhaus hieß es, Abschied nehmen, und die Jugendlichen machten sich auf den Heimweg zurück nach Sonneberg. Dort angekommen, waren sich alle einig: Das war ein toller Ausflug mit vielen neuen Eindrücken, vor allem für die jüngeren Touristen. Und der Eine oder Andere der Älteren denkt vielleicht sogar über eine Ausbildung bei der Firma Heinz-Glas nach.
„Dieser Heinz-Glas-Erlebnistag war für alle Kinder und Jugendlichen kostenfrei“, erklärt Organisatorin Katrin Michelis. „Der Ausflug konnte nur dank der großzügigen Spende der Firma Heinz-Glas im vergangenen Jahr realisiert werden. Wir werden auch in den kommenden Jahren die gute Zusammenarbeit mit Heinz-Glas weiterverfolgen“, ergänzt Michelis und bedankt sich im Namen der Kinder und Jugendlichen für die finanzielle Unterstützung und diesen erlebnisreichen und eindrucksvollen Tag.